Neues Mitglied bei quer.kraft: Ein Interview mit der GMG GussTec GmbH

quer.kraft darf sich wieder über ein neues Mitglied im Innovationsverein freuen: die GMG GussTec GmbH. Wir haben den Geschäftsführer Thomas Bunk zu seinem Unternehmen befragt und euch seine Antworten hier mitgebracht:

Das Interview

Frage 1: Erzähl uns doch etwas über dein Unternehmen? Was macht ihr und was macht euch aus?

„Ohne uns läuft es nicht“ 😉

Wir sind etablierter Lieferant der Pumpenindustrie und fertigen sowohl Pumpenlaufräder als auch Pumpengehäuse aus Eisenwerkstoffen (Lamellengrafit und Kugelgrafit) und verschiedenen Bronzen (Zinnbronze und Aluminium-Mehrstoff-Bronze). Als Gießerei arbeiten wir mit Formen aus Sand und verarbeiten jährlich rund 1.100 t Flüssig-Metall und 7.000 t Formstoff.

Unsere Kunden sind weltweit aktiv und gehören zu den größeren Konzernen (in der Regel > 1 Mrd. EUR Umsatz weltweit).

Unser Slogan lautet „Metall in Bestform“

Frage 2: Die GMG GussTec GmbH existiert seit 1935. Was ist eure Erfolgsgeschichte? Was treibt euch an?

Die Geschichte unseres Werkes geht auf den Kompressoren-Hersteller „Firma Heinrich Leo“ zurück. 1935 hatte das Unternehmen (gemäß Stadtarchiv Gera) bereits 50 Jahre Bestand, so dass 1935 ein neues Werk mit Eisen-Gießerei erbaut wurde.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde das Unternehmen enteignet und als „Volkseigener Betrieb“ dem so genannten Pumpenkombinat zugeteilt – ab diesem Zeitpunkt wurden neben Kompressoren auch Gussteile für Armaturen, Ventile und Pumpen im Kundenauftrag gefertigt (wir verfügen nicht über Eigenprodukte).

Nach der Wiedervereinigung wurde der Gießereibetrieb von der Kompressorenfertigung abgeteilt und von der Treuhand übernommen. 1992 fanden sich neue Eigentümer, welche selbst Kupferguss herstellten. Dies war der Zeitpunkt, zu dem unser Betrieb die Werkstoff-Gruppe Kupferguss ins Portfolio übernahm.

Schließlich erfolgte im Juli 2021 ein Management-Buy-Out, so dass wir nun unseren eigenen Weg beschreiten können.

Aus der Historie ist sehr gut zu erkennen, dass „der Wandel“ und „das Lernen“ unsere ständigen Begleiter sind. Neben neuen Materialien haben wir uns mit immer neuen anspruchsvolleren Produkten beschäftigt.

Frage 3: Woher kennst du bzw. ihr quer.kraft? Was hat euch dazu bewegt Mitglied zu werden?

quer.kraft kenne ich aus meiner früheren Tätigkeit bei der Wilhelm Gronbach GmbH. Ich habe sehr viele gute Erinnerungen an die Zusammentreffen. Ich habe sehr viel gelernt und wertvolle Kontakte geknüpft. Insbesondere der interdisziplinäre Austausch ist sehr bereichernd – deshalb haben wir auch die Mitgliedschaft angestrebt.

Frage 4: Vor welchen zukünftigen Herausforderungen steht euer Unternehmen aus deiner Sicht?

Neben dem Mega-Trend-Thema Ökologie (wir sind wirklich sehr energieintensiv…) sehen wir einen Wandel in der Gießerei.

Obwohl die Herstellung von Formen in der Regel einer Manufaktur ähnelt, hält die Digitalisierung in der Branche Einzug. Deshalb beschäftigen uns neue Herstellverfahren – und hier insbesondere das Binder-Jetting und Robotic. Daneben möchten und müssen wir unsere Position als unabhängiger Hersteller für Laufräder ausbauen.

Wir geben unser bestes, alle Kolleginnen und Kollegen auf dieser Reise mitzunehmen und agieren hier nach den „entrepreneurial principles“. Das Umdenken vom reinen Management hin zur Integration von Leadership war in diesem Zusammenhang für mich selbst auch ein Wandlungsprozess – jedoch sehr wertvoll.

In unserer Vision ist deshalb auch der Wandel enthalten: „Wir glauben an den notwendigen Wandel in der Gießerei-Industrie“.

Frage 5: Zum Schluss noch eine persönliche Frage an dich: Was bedeutet für dich „innovativ sein“?

Da ich unter anderem Wirtschaftsrecht studiert habe und mir die juristische Arbeitstechnik noch immer anhaftet, nehme ich es mit Definitionen sehr genau 😉

„Innovation“ ist für mich tatsächlich die erstmalige wirtschaftliche Ausbeutung einer Invention bzw. Idee.

Und da es für bestehende Kundenbedürfnisse stets verschiedene Lösungen gibt, blicke ich neugierig auf neue Trends und Methoden und Technologien (auch in andere Branchen) um neuartige Anwendung in unserer sehr konservativen Branche zu finden (wir haben auch einige Ansätze, die ich im Moment aber noch nicht verraten kann).

 

Wir bedanken uns ganz herzlich für das Interview und heißen unser neues Mitgliedsunternehmen in diesem Sinne im Verein Willkommen! 

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